Deinen Rucksack richtig packen

Den Rucksack richtig packen: 6 hilfreiche Tipps

Rucksack für eine Alpenüberquerung zu packen scheint auf den ersten Blick hin recht einfach zu sein. Ein möglichst großes Modell wählen und einfach alles reinwerfen - fertig.

Berücksichtigt man jedoch ein paar wichtige Tipps kann man seinen Rucksack optimal packen und den dann doch recht kleinen Raum perfekt nutzen und das zu erwartendes Gewicht so verteilen, dass Wanderungen angenehmer werden. 

Zwei Rücksäcke mit Regenhülle

Wir gehen speziell auf Wanderrucksäcke mit 20 bis 30 Liter Volumen ein, welche für Tagestouren oder Mehrtagestouren mit Gepäcktransport besonders geeignet sind. Bei vielen Touren von World of Mountains wird das schwere Hauptgepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportiert und du wanderst bequem nur mit leichtem Tagesrucksack.

 

  1. Die richtige Rucksackgröße und der Einsatzzweck
  2. Den richtigen Schwerpunkt im Rucksack finden
  3. Die richtige Anordnung im Rucksack
  4. Die Packordnung im Rucksack an die individuellen Anforderungen anpassen
  5. Das Rucksack-Tragesystem richtig einstellen
  6. Weniger ist mehr – auch beim Packen des Rucksacks

1. Tipp – die richtige Rucksackgröße und der Einsatzzweck

Beim Kauf eines Rucksacks ist es wichtig, sich schon vorab genau zu überlegen, welche Aktivität man damit ausüben möchte. Wie lange wird man unterwegs sein und welche (spezielle) Ausrüstung muss mitgenommen werden? 


Die Auswahl an Rucksäcken ist riesig und es gibt verschiedenste Modelle und Größen. Die Größe wird in Litern angegeben und es empfiehlt sich, lieber einen etwas größeren Rucksack zu wählen als einen zu Kleinen. Wenn der Rucksack zu klein ist, muss man unter Umständen zusätzliches Gepäck oder Ausrüstungsteile außen befestigen, was unpraktisch ist und das Risiko birgt, dass die Gegenstände nass oder schmutzig werden oder man hängen bleibt. Ein zu großer Rucksack kann jedoch dazu verleiten, unnötige Dinge mitzunehmen.

 

Wir empfehlen Wanderern, die regelmäßig unterwegs sind, sich mehrere Rucksäcke mit unterschiedlichem Volumen zuzulegen. Hier eine kurze Übersicht der verschiedenen Einsatzbereiche und empfohlenen Rucksackgrößen.

 

Tageswanderrucksack: 20-30 Liter Volumen und für Ausrüstung mit nicht mehr als 6 kg Gewicht.


Wochenendwanderrucksack: 25-40 Liter Volumen und für Ausrüstung mit nicht mehr als 10 kg Gewicht.


Hochtourenrucksack: bis zu 50 Liter Volumen und für Ausrüstung mit nicht mehr als 13 kg Gewicht.


Trekkingrucksack: 40-90 Liter Volumen und für Ausrüstung mit nicht mehr als 20 kg Gewicht - hier hängt es von der Dauer der Trekkingtour und der benötigten Ausrüstung ab (z.B. Zelt, Verpflegung mit Kocher).


Kletterrucksack: ca. 35 Liter Volumen mit schlanker Form, Seilhalterung und einem möglichst niedrigem Deckelfach. So kann man ohne Probleme nach oben schauen kann.

 

Tipp: Achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass der Rucksack schon ein möglichst geringes Eigengewicht mitbringt. Viele Rucksäcke haben unnötig viele Taschen, Fächer, Bändel und Reisverschlüsse oder Designelemente, die schön, aber schwer sind.
 

Tipp 2: Den richtigen Schwerpunkt im Rucksack finden

Wie bereits zu Beginn erwähnt, konzentriert sich dieser Beitrag speziell auf Wanderrucksäcke mit einem Volumen von 20 bis 30 Litern. 
Ein herkömmlicher Rucksack wird in der Regel in drei bis vier Hauptfächer unterteilt sein. Es ist ratsam, schwere Gegenstände im Rucksack möglichst nah am Körper zu tragen. Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte möglichst nah am Schwerpunkt des Körpers liegen, da dies die aufzuwendende Kraft reduziert, um die Last zu tragen (basierend auf dem Prinzip der Hebelwirkung).
 

  • In leichtem Gelände mit überwiegend flachen Wanderwegen befindet sich der ideale Schwerpunkt des Rucksacks deutlich über der Hüfte, etwa auf Schulterhöhe. Dadurch wird das Gewicht des Rucksacks weder nach hinten noch nach unten gezogen.
  • In überwiegend schwierigem Gelände mit steilen Wanderwegen befindet sich der ideale Schwerpunkt des Rucksacks weiter unten, etwa auf Höhe der Hüfte, was näher am Schwerpunkt des Körpers liegt.

Tipp 3: Die richtige Anordnung im Rucksack

Tipp 4: Die Packordnung an die Anforderungen anpassen

Es ist grundsätzlich empfehlenswert, sich an die zuvor beschriebene Packordnung zu halten. Jedoch sollte man auch immer bedenken, welche Gegenstände zu welchem Zeitpunkt benötigt werden und vor allem, welche Inhalte des Rucksacks am häufigsten benötigt werden. Es lohnt sich, die Aufteilung entsprechend anzupassen.

 

Eine besonders empfehlenswerte Methode ist es, die Ausrüstungsgegenstände in Packbeuteln mit verschiedenen Farben zu verstauen. Dadurch behält man einen guten Überblick und weiß genau, wo sich welche Gegenstände befinden. Lange Suchaktionen nach der Brotzeit auf dem Gipfel oder der Regenjacke, wenn sich Wolken zusammenziehen, gehören somit der Vergangenheit an. Idealerweise sind die Beutel wasser- und staubdicht, um die Ausrüstung auch bei starkem Regen trocken und sauber zu halten. Da Rucksäcke oder auch die bunten Überziehhüllen, eigentlich nie wasserdicht sind, ist es empfehlenswert, den Rucksackinhalt grundsätzlich selbst wasserdicht zu verpacken. Dazu entweder alles in herkömmliche Plastiktüten packen (können mehrfach verwendet werden) oder sich gleich einen Satz unterschiedliche großer und wasserdichter Packsäcke zulegen. Es lohnt sich.
 

Tipp 5: Das Rucksack-Tragesystem richtig einstellen

Ein roter Rucksack von MIllet

Neben dem korrekten Packen des Rucksacks ist die richtige Einstellung für einen verbesserten Tragekomfort ein weiterer wichtiger Aspekt. Die meisten Wander- und Trekkingrucksäcke sind individuell einstellbar und können perfekt an die Körperform angepasst werden. Viele Rucksäcke bieten bereits ein optimales Tragesystem. Es ist grundsätzlich wichtig, den Rucksack möglichst nah am Körper zu tragen und den Hüftgurt fest anzuziehen. 

  • Starte mit dem Hüftgurt, der schon einen Hauptteil der Last aufnimmt. 
  • Dann ziehe die Schultergurte an, gefolgt von den oben am Schultergurten angebrachten Gewichtsentlastungsgurte, diese so anziehen, dass sie einen 45–60°-Winkel zwischen den Schultergurten und dem oberen Gepäckteil bilden. 
  • Zum Schluss folgt der Brustgurt. Diesen nicht zu eng einstellen, da sonst die Atmung eingeschränkt wird. 

Tipp 6: Weniger ist mehr – auch beim Packen des Rucksacks

Ausrüstung für eine Alpenüberquerung


Beim Packen deines Trekking- und Wanderrucksacks lautet die Devise: "Weniger ist mehr". Jedes eingesparte Kilogramm erleichtert die Fortbewegung und trägt entscheidend zu einem angenehmen Tragegefühl bei. Überlege also sorgfältig, ob du jeden einzelnen Gegenstand wirklich benötigen, insbesondere bei Mehrtagestouren oder Trekkingreisen. Halte dich an ausgeschriebene Ausrüstungsliste zur gebuchten Tour und versuche, Kleidung möglichst mehrfach zu verwenden oder zwischendurch zu waschen – Kleidung aus Merinowolle trägt sich sehr angenehm kann auch mehrfach ohne Waschen getragen werden. 
 

Auf Hochtouren genügt wirklich sehr wenig Kleidung. Waschen kann aber problematisch sein, da es i.d.R. sehr wenig Wasser auf den Hütten gibt. Daher unser Tipp: Merinowolle und viel olfaktorische Toleranz einpacken.

 

Als Faustregel gilt: dass das maximale Gewicht des Rucksacks 25% des eigenen Körpergewichts nicht überschreiten sollte. Dieser Wert wird als eine akzeptable Dauerlast für gut trainierte Menschen angesehen.

Ein Rucksack bietet mehrere Fächer, von denen jedes seine individuellen Vorteile hat - vorausgesetzt, sie werden richtig genutzt. Welches Fach ist wofür gedacht? Und wie kann man die Ausrüstung darin richtig verstauen? Beim Packen des Rucksacks lassen sich grob folgende Bereiche unterscheiden:

 

Bodenfach:
Viele Wanderer verwenden den untersten Teil des Rucksacks für schwere Gegenstände. Allerdings ist dies eine falsche Denkweise, da das Gewicht im unteren Teil den Oberkörper nach hinten zieht. Das Bodenfach eignet sich hervorragend für leichte und sperrige Gegenstände wie einen Schlafsack oder eine Daunenjacke. Je besser dieses Fach gefüllt ist, desto solider ist die Basis für den Rest der Ausrüstung.

 

Hauptfach:
Das Hauptfach ist für die schwerere Ausrüstungsteile vorgesehen. Es ist wichtig, diese so nah wie möglich am Rücken zu platzieren. Dadurch wird der Schwerpunkt des Rucksacks optimiert und das Tragen deutlich erleichtert. Um das schwere Equipment am Rücken stabil zu halten, kann der Rest des Hauptfachs mit leichteren Gegenständen wie Wetterschutzkleidung, Ersatzkleidung, Erste-Hilfe-Set, Verpflegung usw. aufgefüllt werden. Dadurch sind Funktionsjacke und Regenhose jederzeit griffbereit, falls sich das Wetter plötzlich ändert. Bei einigen Rucksäcken ist das Bodenfach nicht deutlich vom Hauptfach getrennt. Auch in diesem Fall sollte das oben genannte Packsystem angewendet werden.

 

Außentaschen:
Idealerweise sollten am Rucksack keine externen Anhängsel oder lose Gegenstände befestigt sein. Dadurch wird das Risiko verringert, dass man an Ästen oder Felsvorsprüngen hängenbleibt. Wenn der Rucksack Außentaschen hat, sollten diese gleichmäßig befüllt werden, um das Gleichgewicht der Last zu erhalten. Hier kann z.B. der Zwischensnack oder eine Wasserflasche verstaut werden. Beim Verstauen des Wassers unbedingt auf das Gewichtsverteilung achten, der Wasservorrat ist eines der schwersten und kompaktesten Teile im Gepäck.

 

Deckelfach:
Das Deckelfach ist besonders praktisch, um Dinge, die während der Wanderung schnell benötigt werden, griffbereit zu haben. Hier können beispielsweise Handy, Kartenmaterial, Sonnencreme, Brille usw. verstaut werden.

 

Kompressionsgurte: 
Die Verwendung von Kompressionsgurten ermöglicht es dir, die Größe des Rucksacks an die Beladung anzupassen. Lockere sie, wenn du viel Ausrüstung hast, und ziehe sie fest, wenn du weniger eingepackt hast.

Unabhängig davon, wie viel du einpackst, stelle immer sicher, dass die Kompressionsgurte festgezogen sind, sobald du alles verstaut hast, um den Rucksack so nah wie möglich an deinem Rücken zu halten. Wenn er zu locker sitzt, kann er unerwünschten Druck auf deine Schultern ausüben.

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