Das Wetter bei deiner Alpenüberquerung

6 Tipps für optimale Voraussetzungen & Regenschutz zu deiner Alpenüberquerung

Das Wetter bei einer Alpenüberquerung kann für dein gelungenes Abenteuer entscheidend sein. Traumhafte Ausblicke begleiten dich, wenn das Wetter mitspielt, aber ungünstige Witterungsverhältnisse können zur Herausforderung werden. In diesem Artikel erfährst du 6 wichtige Tipps, wie du perfekt vorbereitet bist. 
 

Wir zeigen dir, mit welcher Ausrüstung du dich am besten gegen Regenwetter wappnest und geben dir hilfreiche Ratschläge, was zu tun ist, wenn du in ein Gewitter gerätst.

 

Mit unseren Empfehlungen bist du also bestens vorbereitet und kannst das Wetter bei deiner Alpenüberquerung besser einschätzen. Schließlich willst du dein Abenteuer genießen und unvergessliche Momente in den Bergen erleben. Lass dich nicht von schlechtem Wetter entmutigen und erfahre, wie du dich effektiv schützen kannst.

 

  1. Die ideale Jahreszeit wählen
  2. Wander-Tipps für schlechtes Wetter
  3. Richtiges Einschätzen des Wetters
  4. Unterschiedliche Arten von Gewittern
  5. Gewitter in offenem Gelände – Verhaltenstipps
  6. Wandern bei schönem Wetter und Hitzewellen

1. Die ideale Jahreszeit wählen

Ein Wanderer schaut in die Ferne.

Die beste und beliebteste Reisezeit für eine Alpenüberquerung ist der Spätsommer, insbesondere die Monate August und September. Allerdings sind zu dieser Zeit auch viele andere Wanderer auf den Hauptrouten unterwegs, daher sind die Hütten und Hotels oft voll. Buche also rechtzeitig deine Pauschalreise.

 

Anfang Juni:

Zu dieser Zeit sind die Bedingungen noch eher ungünstig. Sowohl der Schnee als auch die Hüttenöffnungen lassen meist bis Mitte Juni auf sich warten. Auch sind viele Hotels noch nicht geöffnet oder Seilbahnen haben Revision.

Juni bis Juli:

Ab Mitte Juni werden viele Routen bereits begehbar sein, insbesondere wenn sie durch niedrigere Regionen führen. Zu dieser Zeit sind, verglichen mit dem Hochsommer, auch weniger Wanderer unterwegs.

 

August bis September:

Dies ist die optimale Zeit für eine Alpenüberquerung, da die Wege gut passierbar sind und auch in höheren Lagen der Schnee geschmolzen ist. Es herrscht angenehm warmes Wetter. Die Gewittergefahr verringert sich gegen Herbst. Beachte jedoch, dass sich das Wetter im Gebirge jetzt auch schnell verschlechtern kann, sogar bis hin zu winterlichen Bedingungen.

 

Anfang Oktober:

Eine Alpenüberquerung ist immer noch möglich, allerdings kann es zu Wintereinbrüchen kommen. Packe daher warme Kleidung ein. Beachte auch, dass die meisten Alpenvereinshütten Anfang bis Mitte Oktober ihre Türen schließen. Informiere dich vorab über die Öffnungszeiten der jeweiligen Hütten.

2. Wander-Tipps für schlechtes Wetter

Ein Wanderer im Regen mit Regenjacke.

Um dem schlechten Wetter standhalten zu können und deine Wanderung trotzdem zu genießen, ist eine gute Ausrüstung unerlässlich. Neben der grundlegenden Ausrüstung für eine Alpenüberquerung, solltest du folgendes beachten und dabeihaben:

 

Wasserdichte Kleidung: Investiere in hochwertige Regenjacke, Regenhose und ggf. Gamaschen, um dich effektiv vor Nässe und Wind zu schützen.

 

 

Regenschutz für den Rucksack: Verwende eine passenden Regenschutzhülle für den Rucksack oder packe deine Ausrüstung in wasserdichte Beutel, um sicherzustellen, dass nichts durchnässt wird. Beides zusammen ist optimal.

 

Funktionale Schuhe: Wähle wasserdichte (z.B. GTX-Schuhe) und rutschfeste Wanderschuhe, um einen sicheren Halt auf nassen und rutschigen Oberflächen zu gewährleisten.

Eine Gruppe Wanderer mit Regenschutzkleidung.

Regenhüte oder Mützen: Schütze deinen Kopf vor Regen und halte ihn trocken.

 

Handtücher oder Mikrofasertücher: Nimm kleine und schnell trocknende Handtücher mit, um dich bei Bedarf abtrocknen zu können.

 

Wasserdichte Behälter: Verwende wasserdichte Behälter oder Plastiktüten, um elektronische Geräte, wichtige Dokumente und andere empfindliche Gegenstände vor Feuchtigkeit zu schützen.

 

Trekkingstöcke: Trekkingstöcke bieten zusätzliche Stabilität auf rutschigen Oberflächen und können dir helfen, das Gleichgewicht besser zu halten.

Tipp: Achte darauf, dass deine Regenkleidung richtig angezogen ist, damit beispielsweise keine Ärmel unter der Regenjacke hervorschauen. So verhinderst du, dass sie sich mit Wasser vollsaugen.

3. Richtiges Einschätzen des Wetters

Eine Gruppe von Wanderern bei anziehenden Gewitter.

Es ist unerlässlich, während deiner Tour regelmäßig den Himmel zu beobachten und stets über die aktuelle Wettersituation informiert zu sein. Hier helfen Webseiten und die Hüttenwirt gerne weiter. Hier sind einige wichtige Tipps, um Gewitter richtig einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren.

  • Achte auf die Zugrichtung des Gewitters, selbst wenn es noch weit entfernt erscheint und du nur Blitze siehst.
  • Wenn du Blitze siehst, aber keinen Donner hörst, bedeutet dies, dass das Gewitter noch mindestens 18 Kilometer entfernt ist.
  • Beachte jedoch, dass Blitze oft bis zu fünf Kilometer vom eigentlichen Gewitter entfernt einschlagen können.
  • Befindest du dich in der Zugrichtung eines Gewitters, solltest du dich unverzüglich von Gipfeln, Graten, exponierten Stellen wie Seilbahnstützen, Gletschertischen, Bächen sowie nassen Bereichen wie moosigen Flächen fernhalten und in niedrigere Gefilde abzusteigen oder in eine Schutzhütte flüchten.
  • Wenn weniger als 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner liegen, ist es dringend ratsam, Schutz zu suchen.
  • Bei weniger als 3 Sekunden zwischen Blitz und Donner besteht jederzeit die Gefahr, dass der Blitz in unmittelbarer Nähe einschlägt.

 

Tipp: Es gibt verschiedene Apps und Websites, die das Gewitterrisiko anzeigen können. Auf den Berghütten findest du immer den aktuellen Wetterbericht. Selbst wenn es kein öffentliches Internet gibt, bekommt der Hüttenwirt immer die aktuellen Wetterinformationen geliefert und stellt sie den Gästen zur Verfügung.

4. Unterschiedliche Arten von Gewittern

Ein aufziehendes Gewitter in den Bergen.

Gewitter unterscheidet man in zwei Arten. Während die Wärmegewitter eher leicht einzuschätzen sind, sind sogenannte Frontgewitter schwerer berechenbar und können hinterlistig sein.

Wärmegewitter

Merkmale  

Sie entstehen meist am Nachmittag oder Abend von sonnigen und warm-feuchten Sommertagen.

 

Anzeichen

Gewöhnlich werden Wärmegewitter durch Haufenwolken über den Berghängen angekündigt. Diese Wolken sind typische Anzeichen für schönes Wetter und bieten ausreichend Zeit, um darauf zu reagieren. Solange die Wolken klein bleiben, besteht keine Gefahr. Wenn sie jedoch zu großen Wolkenformationen heranwachsen und zudem grau oder dunkelblau werden, besteht Unwettergefahr.

Verhalten

Im Sommer ist es ratsam, deine Tour früh am Morgen zu beginnen, da am Nachmittag die Gefahr von Wärmegewittern zunimmt. Die kleinen, weißen Wolken können in der Regel ignoriert werden. Sobald sie jedoch an Größe zunehmen, besteht Gefahr und es ist ratsam, sich im Notfall auf eine Hütte zurückzuziehen oder abzusteigen.

Frontengewitter

Merkmale  

Die Einschätzung dieser Gewitterart gestaltet sich schwieriger. Sie entwickeln sich sowohl schneller als auch überraschender, da vorher oft strahlender Sonnenschein herrscht. Zusätzlich zum Regen bringen sie oft Sturm, Hagel und eine deutliche Abkühlung mit sich. Sie entstehen häufig beim Durchzug einer Kaltfront, markieren einen Wetterumschwung und beenden eine Periode mit schönem Wetter.

 

Anzeichen

Kurz vor einem Frontengewitter ist es oft besonders ruhig und wolkenlos. Wenn der Wind plötzlich stark auffrischt oder es sogar zu stürmen beginnt, deutet dies darauf hin, dass das Gewitter unmittelbar bevorsteht. Schon wenige Minuten später kann es zu Regen oder Hagel kommen.

 

Verhalten

Aufgrund der Herausforderungen bei der Einschätzung dieser Art von Gewittern empfiehlt es sich dringend, die Wettervorhersage im Auge zu behalten. Beim Durchgang einer Kaltfront kann die Temperatur sehr schnell und stark fallen, und selbst im Hochsommer besteht die Möglichkeit von Schneefall in den Hochgebirgen. An solchen Tagen sollte, wenn möglich, das Wandern vermieden werden.

5. Gewitter in offenem Gelände – Verhaltenstipps

Berge im Herbst.

Das Gewitter zieht auf dich zu und es ist offensichtlich höchste Zeit Schutz zu suchen. Bedauerlicherweise gibt es auf dem aktuellen Abschnitt deiner Route weder eine Hütte noch kannst du schnell absteigen. Was kannst du also tun?

 

Vermeide Gipfel, Grate und exponierte, nasse Flächen, wie Seen, Bäche oder feuchten Untergrund und Gletscherflächen. Diese Punkte stellen besonders attraktive Ziele für Blitze dar. Beachte, dass Blitze nicht immer die höchsten Punkte treffen. Als Wanderer auf einer Hochebene stehst du in direkter Konkurrenz mit den umliegenden höheren Gipfeln.

 

Kauere dich möglichst klein auf den Boden, ziehe deine Beine an und suche nach Möglichkeit eine isolierende Unterlage wie deinen Rucksack oder dein Seil. Je weniger Kontaktfläche zum Boden bestehen, desto besser. 

 

Lege metallische Ausrüstungsgegenstände, z.B. Eispickel und Steigeisen weit entfernt von dir ab.

 

Wenn du dich auf einem Klettersteig befindest, solltest du weiterhin gesichert bleiben (Selbstsicherung), um dich vor einem Absturz zu schützen. Befestige dich eher an einer Eisenklammer als am Drahtseil, da Drahtseile die Spannung von einem weit entfernt einschlagenden Blitz übertragen können.

 

Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, solltet ihr euch verteilen.

6. Wandern bei schönem Wetter und Hitzewellen

An heißen Tagen ist es unerlässlich, an den Sonnenschutz zu denken. Verwende unbedingt Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) und trage eine Sonnenbrille, um deine Augen zu schützen. Achte auf eine gute Sonnenbrille mit Schutzfaktor 3 oder höher. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Schirmmütze oder einen Sonnenhut zu tragen, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Und vergiss nicht viel Wasser oder elektrolytische Getränke einzupacken. Meist wird empfohlen mindestens 1 Liter Wasser mitzunehmen, wenn es sehr heiß ist, reicht das oft nicht. 

Zusammenfassung - Gut vorbereitet für jedes Bergwetter?

Das Wetter bei der Alpenüberquerung kann eine Glückssache sein. Dennoch bist du mit der passenden Ausrüstung, einer vorausschauenden Planung und einer aufmerksamen Beobachtung des Wetters während deiner Tour bestens gerüstet. Dadurch wird deine Alpenüberquerung zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

 

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